Festplatte im MacBook Pro austauschen

Schon seit 2008 lag eine 320 GB Festplatte von Fujitsu Siemens (MHZ2320BJ G2) bei mir rum. Vor dem Einsatz einer Virtualisierungssoftware benötigte ich erst mehr Plattenplatz, um die gewünschten Images auch erzeugen zu können. Die 250 GB Festplatte war durch die BootCamp-Installation und entsprechende Daten unter Windows und MacOS einfach zu klein geworden.

Schon seit 2008 lag eine 320 GB Festplatte von Fujitsu Siemens (MHZ2320BJ G2) bei mir rum. Vor dem Einsatz einer Virtualisierungssoftware benötigte ich erst mehr Plattenplatz, um die gewünschten Images auch erzeugen zu können. Die 250 GB Festplatte war durch die BootCamp-Installation und entsprechende Daten unter Windows und MacOS einfach zu klein geworden.

Bevor es aber mit dem handwerklichen Teil losgeht, sind erstmal Windows- und MacOS Installation zu sichern. Unter MacOS habe ich SuperDuper! verwendet. Als Zielplatte wollte ich gleich die 320 GB Platte verwenden. Leider hatte ich keinen SATA-Adapter rumliegen, daher wollte ich das Festplattengehäuse einer 500 GB Iomega Portable Harddisk verwenden, die via FireWire 800 angeschlossen wird. Also habe ich das Kunststoffgehäuse vorsichtig geöffnet, um die Platten auszutauschen. Ein paar Montagespuren sind jedoch sichtbar geblieben.

Als der Umbau geschafft war, konnte das Überspielen der Daten beginnen und dauerte ca. 3h 20min.

Für die Sicherung von Windows Vista 64bit habe ich die systemeigene Complete-PC Sicherung verwendet. Dabei wird die gesamte Partition als VHD Datei gesichert. Die Idee war, anschließend über die Systemwiederherstellungsoption der Installations-DVD diese zurückzuspielen.

Nachdem also jede Partitionen einmal komplett und die Daten inkrementell gesichert wurden sollte es mit dem handwerklichen Teil, dem Ausbau der 250 GB Platte und dem Einbau der 320 GB Platte weitergehen. Eine kurze Internet-Recherche angestoßen, um auf den Seiten von ifixit eine passende Anleitung zu finden. Das Abarbeiten mit den Schritten war recht einfach. Um mit den Schrauben nicht durcheinander zukommen, habe ich mir diese in einzelnen Gruppen auf einen Klebestreifen fixiert und mit Positionsbeschreibung auf einem Blatt abgelegt.

Die neue Platte war sofort mit MacOS einsetzbar, dank SuperDuper!. Mit BootCamp habe ich wieder eine Windows-Partition mit ~100GB Größe eingerichtet. Danach von der Windows Vista DVD gebootet, die Systemwiederherstellung gestartet und von der Sicherungsplatte die Complete-PC Sicherung zurückgespielt.

Es folgte ein Neustart in die Windows-Installation, der Hardwaremanager hat die neue Platte erkannt, die Hardwareliste aktualisiert und einen neuen (?) Gerätetreiber installiert. Das erforderte wiederum einen Neustart. Als das Windows-System wieder einsatzbereit war, habe ich in der Datenträgerverwaltung nachgeschaut. und musste zu meinem Erstaunen feststellen, dass die Complete-PC Sicherung auch die ursprüngliche Partitionstabelle zurückschreibt. Eine Suche im Internet brachte nichts nennenswertes zu dem Thema. Das Festplattendienstprogramm von MacOS konnte auch keine substantiellen Rettungsmaßnahmen ergreifen außer das es das Volume reparieren wollte. Ich hatte die neue Partitionstabelle nicht mit fdisk gesichert und auch sonst keinen Plan. Daher reifte in mir der Entschluss, beim zweiten Mal geht es schneller.

Die neue Festplatte habe ich im Rechner gelassen, von der externen – dem Original – gebootet und mit SuperDuper! alles neu kopiert. Dieses Mal ging es schneller, was für die neue Platte spricht – 2h 15min.

Als erste Aktion habe ich mit fdisk -d /dev/rdisk0 die Partitionstabelle im Grundzustand gesichert. Die Windows-Installation wollte ich nun mit Hilfe des Programms Winclone sichern und wiederherstellen. Ein sehr lesenswerter Artikel findet sich auf den Seiten der Winclone Aktivisten – „The details on how to clone bootcamp on Mac OS X„.

Der Ablauf ging etwa so von statten – (Achtung! Platte 0 (disk0) ist im Laptop, die anderen Platten werden über die USB und FireWire angesprochen):

  • Bootloader Code von Windows sichern
    dd if=/dev/disk2 of=/path/to/save/code.mbr bs=1 count=446
  • Kopieren der Platte in eine Imagedatei mit ntfsclone
    cd /Library/NTFSProgs/
    ./ntfsclone -s -f -o – /dev/disk2s3 | bzip2 -c > $HOME/vista64.img.bz2

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich bzip2 als nicht besonders schnell erwiesen hat. Das Speichern von 64,5GB Daten in eine ~34GB große Datei hat dann auch 5h 20min gedauert. Im Dokument oben wird auch die Verwendung von gzip empfohlen. Es ist nicht möglich mit einer Pipe gleich auf die Zielpartition zu schreiben.

  • Eine neue Windows-Partition erstellen
    diskutil resizeVolume / 220G MS-DOS „VISTA64 HD“ 100G
  • Den gesicherten Bootloader zurückspielen
    fdisk -n -f /path/to/save/code.mbr /dev/rdisk0
  • Partition als aktiv markieren
    printf „flag 3\nwrite\ny\n“ | fdisk -e /dev/rdisk0
  • Das Windows-Image auf die neue Partition zurückspielen. Das muss mit Administratorrechten passieren, weil sonst keine Schreibrechte auf das Device existieren.
    cd /Library/NTFSProgs
    bzcat $HOME/vista64.img.bz2 | sudo ./ntfsclone -r -o /dev/disk0s3 –

Das Zurückspeichern ging dann spürbar schneller  und dauerte nur 2h. In dem oben genannten Dokument sind noch weitere Schritte beschrieben, wie den Startwert für die NTFS-Partition aktualisieren und ähnliches. Habe ich gemacht und bin der Meinung, dass macht die Systemwiederherstellungskonsole ebenfalls.

Bevor ich in die zurückgespielte Windows-Partition gebootet habe, kam erst noch der Systemcheck mit der Installations-DVD und Systemwiederherstellungskonsole. Unter dem Punkt Computerprobleme beheben ist die NTFS -Partition auszuwählen. Da die Startparameter nicht stimmten, meldete das Programm Kann Partition nicht finden und bietet Reparieren und Neu starten an. Erneuter Reboot in die Systemwiederherstellung mit dem Windows-Installationsmedium und dieses mal kann unter dem Punkt Systemstartparameter ein vollständiger Check des Datenträgers ausgeführt werden. Die Prüfung umfasst

  • Datenträger bestimmen
  • Nach Updates suchen (die bereits gedownloadet wurden und noch zu installieren sind)
  • Systemdatenträger testen
  • Datenträgerfehlerdiagnose
  • Test der Datenträgermetadaten
  • Zielbetriebssystem testen
  • Ãœberprüfung des Volumeinhalts
  • Dateisystem reparieren (chkdsk)

Jetzt habe ich mit beruhigtem Gewissen Windows Vista gestartet. Nach dem Einloggen wird zuerst wieder der Gerätetreiber für die neue Festplatte eingespielt und die entsprechenden Parameter in der Registry aktualisiert, neuer Reboot und erst jetzt läuft alles wie vorher.

Im Großen und Ganzen hat mich die Aktion ein ganzes Wochenende gekostet. Wobei die meiste Zeit mit Warten verbunden ist, bis die riesigen Datenmengen kopiert oder gesichert sind.

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